Was für ein toller Ausflug! Am letzten Augustwochenende wurden wir Grachys, wie auch die Guggenmusik «Ventil-Deifel» zum historischen Anlass «Les Folies de Binbin» nach Valenciennes eingeladen – ein nettes Städtchen am Rande von Nordfrankreich und unweit zur belgischen Küste.
Die Grachys wie auch die Ventil-Deifel haben sich am Freitag, 26.08.2022 voller Euphorie beim Grachykeller getroffen. Man merkte die freudige Anspannung auf den Ausflug. Wie wird es wohl? Können wir bei dieser Temperatur in der Grachy Vollmontur statt halten und fortlaufend spielen (was sich schlussendlich als problemlos herausgestellt hat)? Was erwartet uns in Valenciennes? All diese und noch mehr Fragen schwirrten beim einen oder anderen Grachy herum und man spürte die Freude auf den Ausflug. Klar, der eine Grachy war vielleicht noch etwas müde und verschlafen. Der andere Grachy schon voll auf Zack! Aber die Müdigkeit hat sich schnell in Action umgewandelt, als wir feststellen mussten, dass unser von den Organisatoren entsendeten Bus aus Frankreich etwas mit dem Vorderreifen nicht stimmte. Er war kaputt! Ui, da waren dann plötzlich alle wach und wussten sich mit Musik, Gesprächen und Karten-Spielen schnell zu helfen. Es war – trotz defektem Reifen – die perfekte Einstimmung auf unser Weekend und man merkte, die Stimmung steigt. Auch weil wir nicht wussten, ob es uns nun zeitlich reicht. Aber alles zu seiner Zeit! Nach einigen Improvisationen unserer französischen Busfahrer konnten wir den Reifen dank der fleissigen Mithilfe unserer Nachbarn – der Firma P.Krieg AG – endlich auswechseln und losfahren. Hier nochmals ein grosser Dank an die Firma P.Krieg für ihre spontane und wertvolle Hilfe. So funktioniert Nachbarschaftshilfe! Danke.
Die Fahrt war munter und lustig. Obschon die Landschaft etwas flach, monoton und (wen wunderts) etwas ausgetrocknet war, hat das die Stimmung im Bus nicht wirklich betroffen. Ganz im Gegenteil. Es gab freudige Musik, tolle Gespräche, aber auch gemütliche Grachys, welche auch ein wenig Ruhe suchten. Und na ja, wie das halt so ist, Pipi-Pausen kamen auch immer wieder öfters vor. Nicht etwa von den Ventil-Deifel. Nein nein. Bei den Grachys hat’s schon mehr gedrückt. Der Druck ist dadurch nicht nur in der Blase gestiegen, sondern auch im Kopf. Kommen wir noch pünktlich an? Aber, schlussendlich sind wir nach ca. 9-stündiger Fahrt und hoch motiviert in Valenciennes angekommen. Nun galt es schnell ins Hotel Nôtre Dame zu gelangen, umziehen und raus für unseren ersten Auftritt auf dem «Place St.Nicolas». Alors, allez hopp.
Auf dem Place St. Nicolas hat uns schon eine grosse Menschenmenge empfangen. Die Euphorie stieg, die Freude auf das Musikspiel und die mitfeiernde Menge konnte nicht mehr zurückgehalten werden. Es war ein wirklich tolles Musik-Battle zwischen den Grachys und den Ventil-Deifel. Ein Erlebnis, welches auch bei den Valenciennern und Valenceinnerinnen (wenn man sie so nennen darf) in bester musikalischer Erinnerung bleibt. Es wurde gespielt, gefeiert, gegessen und getrunken. Ein wirklich gelungener Abend und ein schöner Abschluss unseres Reisetages – welcher mit genau so viel Action begonnen hatte.
Am Samstagmorgen ging es dann eher auf die gemütliche Art und Weise weiter. Wer wusste da schon, dass die Organisation «un petit peu à la français» ist und wir erst später zum Musikspiel kamen? Egal! Es waren alle flexibel, konnten unterdessen die Stadt etwas betrachten und die Freundschaften pflegen. Das gehört ja auch dazu. Aber wir kamen dann schon noch dazu zu spielen. Plötzlich wurden wir aufgefordert hier zu spielen. Da zu spielen. Dort zu spielen. Alles ein wenig spontan – hat uns gedüngt. Aber es war super lustig und grachyg. Unser Sound kommt doch überall rüber und die Leute feiern begeistert mit uns mit. Und so hatten wir auch die Möglichkeit anderen Bands zuzuhören und uns von deren Sound inspirieren zu lassen. Es gab da wirklich ein paar tolle Gruppen mit ganz grandioser Musik. Eine davon war die Gruppe «Ze Quaffeurz» aus Belgien. Hammer! Und so ging dann auch dieser Tag mit einem gemütlichen Essen und Beisammensein zu Ende. Die einen oder anderen haben dann noch bis spät in die Nacht gefeiert und die anderen haben dann schon mal dem Kissen zugehört, was dieses so zu erzählen hatte.
Und so kam dann schon der Sonntag. Frühstück, packen, bereitmachen – all dies haben wir schön brav erledigt. So kam es, dass der Bus mit all unserem Gepäck schon beladen war und wir Grachys getrennt von den Ventil-Deifel auf Grachy-Tour gingen. Wir fuhren in die Gemeinde Anzin. Ein kleiner Vorort von Valenciennes. Zuerst waren auf dem zu bespielenden Platz nicht sehr viele Einwohnende und Festende anzutreffen. Das hat sich dann aber schnell ergeben, als der Grachysound ertönte. Und so konnten wir den Einwohnenden von Anzin ein tolles «Morgen-Ständeli» spielen, aber auch für uns noch ein paar tolle Grachy Gruppenfotos schiessen. Nun, der Hunger hat sich dann schon mal eingespielt. Wir waren dann umso mehr verwundert, dass das gross angekündigte Mittagessen aus einem Sandwich, einem Schoggiweggli und ein paar Getränken bestand. Die eine oder andere Stimmung hat merklich daran gelitten. Aber wir sind ja Grachys. Zusammenhalt, Beisammensein, immer das Beste aus der Situation zu machen – das ist unser Ziel. Und so kam es auch, dass wir irgendwie verpflegt – die einen mehr, die anderen weniger – wieder ins Zentrum von Valenciennes chauffiert wurden.
Hier hat uns dann das Highlight erwartet. Der Umzug durch die Strassen Valenciennes. Ein grossartiges Erlebnis und vor allem – heiss! Da wurde schon das eine oder andere Mal ein Wasser verteilt und wieder ausgeschwitzt. Aber wir Grachys sind ja robust. Die mitfeiernde Menge hat alles wieder gutgemacht. Und auch hier galt: geistige Flexibililtät. Der Umzug hatte so seine eine oder andere Windung. Nicht wie der Cortège in Basel. Aber auch das zählt zum Erlebnis und dient dazu, neues zu sehen und zu lernen. Da kamen wir an, am Place d’Armes vor dem Rathaus. Was? Schon vorbei? Und wo ist dieser Binbin nun? Der kommt noch. Also haben wir erst mal die Instrumente abgelegt, den weiteren Bands und Artisten zugeschaut und auf diesen Binbin gewartet. Und da. Da kam er her. Mit seinem grossen Kopf und tanzend. In der tobenden Menge der Valencienner und Valenciennerinnen. Ein tolles Erlebnis und gleichzeitig auch schon das Ende der Feier.
Und so kam es dann, dass die Grachys mit vielen Eindrücken, tollen Erlebnissen, aber auch etwas müde den Bus zurück in die Schweiz bestiegen haben. Die Ventil-Deifel gingen auch nicht verloren und haben uns der Rückfahrt wieder angeschlossen. Es war eine ruhige Fahrt mit weniger Pinkelpausen. Aber auf jeden Fall nicht weniger lustig und mit dem grachygen Spirit. Der schwebt halt einfach schon immer mit. Tief in der Nacht – es muss so gegen 02:00 Uhr gewesen sein – sind wir wieder beim Grachykeller angekommen. Nun doch schon müde und voller Eindrücke des Erlebten. So ging unser schöner gemeinsamer Ausflug auch dann zu Ende. Die einen auf die Vorfreude auf den freien Montag, die anderen schnell gehend nach Hause, um auf den Arbeitstag vorbereitet und ausgeschlafen zu sein.
Et voilà. C’était vraiment beau! Und wer weiss. Vielleicht werden wir ja wieder auf Valenciennes eingeladen und werden unseren nächsten gemeinsamen Ausflug im Departement «Nord» in der Region «Hauts-de-France» geniessen.
Bis dahin: Allez les Bleus. Faites la fête!
E grachygs Griessli vo uns und lueget doch chli unseri Foti vom Usflug a. Viel Spass bim gniesse!
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